CASE
Aseptisches Handling von Pulver im Isolator – automatisiert und sicher
Für das aseptische Handling von Pulver entwickelten wir gemeinsam mit SKAN eine Roboteranlage, die in einen Isolator integriert ist. Die Weltneuheit steht bei einem der grössten Pharmakonzerne im Einsatz und entleert 12 Kilogramm schwere Gebinde automatisiert und sicher in eine Mühle.
Herausforderungen und Ziele
Bisher wurde das Pulver im Isolator aus aseptischen Kannen in Handarbeit umgefüllt. Dabei galt es, zuerst die Versiegelung zu öffnen, eine mechanische Klappe zu installieren und anschliessend die so ausgestattete Kanne zu wenden und den Inhalt in eine Mühle zu entleeren.
Bei einem Gewicht von 12 Kilogramm pro Gebinde buchstäblich keine leichte Aufgabe. Und dies innerhalb eines sterilen Isolators mit Hilfe von integrierten Handschuhen – mit dem zusätzlichen Risiko, diese im Prozess zu zerschneiden.
Dieser komplexe und heikle Reinraum-Ablauf sollte nun vollständig automatisiert werden. Dabei war vorgesehen, pro Batch fünf Kannen zu entleeren und diese vorgängig während 30 Minuten mit Wasserstoffperoxid (H2O2) zu sterilisieren.
Die Lösung
Wir entwickelten eine leistungsstarke, einfach zu reinigende Anlage, die den GMP- und FDA-Vorschriften entspricht – und dies auf kleinstem Raum.
Die Kannen gelangen nun über eine Rollenbahn in die Materialschleuse SARA und werden dort für 30 Minuten dekontaminiert. Nach der Dekontamination nimmt der erste Roboter die Kannen aus der Schleuse und stellt sie auf die Pufferpositionen im ersten Isolator. Er zieht – wie ein Dosenöffner – den Siegel von der Kanne ab. Dann schiebt er die Kanne auf einen Wagen in den zweiten Isolator, wo der Stopfen entfernt und auf die Seite gelegt wird; das Produkt ist nun geöffnet.
Der zweite Roboter greift die Kanne, lässt sie scannen und wiegt sie. Nun wird die Kanne in eine Mühle entleert, dank einer in den Greifer integrierten Drehklappe. Nach dem vollständigen Entleeren wird der Stopfen wieder aufgesetzt und die Kanne durch eine Open-Raps ausgeschleust.
«Das Automatisieren von Abläufen in einem Isolator ist eine Weltpremiere. Dank smartem Engineering von Robotec Solutions und dem Einsatz hochwertiger Werkstoffe wurde dies möglich.»
Das Projekt
Die Roboterautomation in einem SKAN-Isolator stellt eine Weltpremiere dar. Wir entwickelten die Anlage gemeinsam mit SKAN, einer Pionierfirma in den Fachbereichen Reinraumausrüstungen und Bau von Isolatoren für die pharmazeutische Industrie. Aus dem Robotec-Team beteiligt waren unter anderem Rolf Kalt (Projektleitung, Konstruktion), Reto Brumann (Software-Programmierung) und Hans-Peter Meyer (Aufbau vor Ort, Inbetriebnahme).
Jörg Lanz, Sales Manager DACH